Dienstag, 20. Oktober 2009

Noch ein Golfplatz, noch ein Problem (1)



Die Arbeitsteilung auf der geteilten Insel ist perfekt: Der türkische Norden hat mehr als zwei Dutzend Casinos (Tendenz steigend), der griechische Süden dagegen bietet etwa demselben Klientel anderes: Golfplätze mit Meerblick (Tendenz dieselbe). Im Vorjahr, im Jahr des größten Wassermangels wurden weitere genehmigt, u. a. einer in meiner Nachbarschaft. Hier entsteht im und am Tagebau einer Kupfermine - dort, wo jetzt noch giftschwarze und lt. Umweltgutachten ziemlich bedenkliche Industrietümpel nur von GoogleEarth und einigen Verwegenen ausgemacht werden können - eines der modernsten Golf-Ressorts. Gift, Geld, Golf.

Diese immer grünen Areale locken betuchte Touristen an, die sich gleich nebenan in repräsentativen Golf-Villen niederlassen sollen. Hunderte davon, so munkelt man, sind auch in der Limni-Mine geplant. Sir Elton John, so der Dorftratsch, soll bereits Kaufabsichten haben. Eine privat finanzierte Autobahn von Paphos nach Polis (etwas über 30 km) soll die Superreichen ohne Zeitverlust vom Airport zu uns an die Nordküste bringen. Wo jetzt noch Schildkröten Eier ablegen, gegenüber am "Haus"strand", wird wohl eine Marina für die Schiffsarmada der Schlägerträger entstehen. Eine Seebrücke ragt schon weit ins Meer hinaus.



Noch schallen nächtens nur die immer näher kommenden Baggergeräusche aus dem seit 1978 stillgelegten Tagebau - Vorboten für die Moderne (diese Bildserie wird ganz bestimmt bald fortgesetzt).



Die größten verfügbaren Tagebaugroßgeräte gestalten eine Mondlandschaft zum Luxusareal um


Ein See im Hintergrund der Mine wird einfach zugeschüttet



Werden die ehemaligen Speicher- und Werkstattgebäude auf dem Minengelände geschliffen? In Deutschland würde zumindest eine Halle als technisches Denkmal erhalten.

Auch diese riesige Abraumkippe in Sichtweite von Argaka (hochgiftig, wie Gutachten ausweisen - man sieht´s auch daran, dass auf dieser braun-roten Kippe kein Halm wächst) weicht der Technik und wird dann zum Golfplatz gehören. Man darf sich fragen: Wo landen die Hunderttausende Tonnen kontaminierter Boden zum Schluss?

Für den Laien hat die Abbaggerei noch keine Logik, aber warten wir mal den nächsten Blogeintrag von mir dazu ab

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