Sonntag, 24. April 2011

Wir brennen ein Dorf ab: It´s Easter Time


Höher, lichterloher, riskanter: Zu Ostern brennen im orthodoxen Teil Zyperns die Feuer weit über die Risikogrenze hinaus. Du bist in Zypern, wenn am Ostersonnabend ohrenbetäubende Böller (garantiert nicht aus EU-Produktion) und prasselnde Feuer die Kirchhöfe zur akustisch-optischen Vorhölle machen, wenn der gesunde Menschenverstand ob des massiven Funkenflugs übers halbe Dorf hinweg den Kopf schütteln lässt.

Dann liegt einem die Frage "Wo gibt´s eigentlich die nächste Feuerwehr" automatisch auf der Zunge. Und die Gewissheit, dass es erst in 15 km Entfernung vom großen Zündeln ein, zwei Feuerwehrautos der Forstwirtschaft gibt, macht an diesem Abend nicht gerade zuversichtlich.

Während alte Mütterchen mit Stock, die ihre Jugend noch auf dem Esel verbracht haben, von ihren Enkeln im schwarzen Mercedes zur Kirche gekarrt werden, wo der Pope im Singsang ohne Punkt und Komma, die Auferstehung Christi feiert, bombardieren die halbstarken Kinder jener Enkel die Herantretenden mit Knallern. Wum, zimsch, donnerbums: Wir sind in der Nacht der Nächte, wo jeder irgendwie seine Halt sucht: In der Nähe des Kreuzes, neben den Flammen, im Rudel der Knalllustigen oder nur als irgendwie verängstlichte Gaffer.









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