Samstag, 24. September 2011

Zyperns Tränen in Beton

Der Irrsinn heißt Varosha: eine leblose Stadt in nun schon jahrzehntelanger türkischer Geiselhaft. Hier schaut die Weltöffentlichkeit kaum hin, nur die politisch interessierten Besucher stehen an der netzartigen Absperrung und sind mehr als eine Runde sprachlos.
An einem der schönsten Strände im zyprischen Osten ist seit der Besetzung 1974 nur eine einzige Melodie zu hören: die des Windes, der den Totentanz durch die Hotelruinen pfeift. Die in der 60-ern errichtete Bademeile aus Beton mit über 100 Hotels, 3.000 Läden, 21 Banken, 24 Theatern bzw. Kinos und (jetzt kommt´s) 360 erst im Aufbau befindlichen Gebäuden (deswegen sieht man überall noch Kräne aus der Geisterstadt ragen) ist in der Lesart der Besatzer ein Pfandobjekt. Doch noch nie wurde dieser Trumpf ausgespielt, nicht einmal während der jetzt schon drei Jahre laufenden Einigungsverhandlungen.
Varosha hatte einst für die Hälfte aller Tourismuseinnahmen auf Zypern gesorgt; nach der Teilung sind auf der Insel längst andere Bade- und Hotelparadiese entstanden. Ein Blogbeitrag, der ohne Worte auskommen muss – die fehlen mir wirklich.


















1 Kommentar:

Frank hat gesagt…

unglaublich. und ein glück, dass du dich nicht von den verbotsschildern hast abhalten lassen
;-)